von Jumana Mattukat
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22. Dezember 2024
Still werden Dunkelheit aushalten Dem Feld von Erwartungen, den eigenen und den fremden nicht anheimfallen, nicht dem Konsum Noch tiefere Dunkelheit aushalten den altbekannten Schatten wieder einmal begegnen, genervt sein, dass sie noch immer in mir wohnen die Beklemmung loswerden wollen wissend, dass es darum geht, sie zu integrieren genervt sein von dem eigenen Wissen, am liebsten zurück wollen in das Konditionierte weil es doch wenigstens gewohnt ist Sicherheit suggeriert Alte Muster auspacken und in die Trennung gehen Von mir selbst Einen Streit mit dem Liebsten provozieren Das Alte voll in mir ausbreiten lassen Darunter leiden Noch mehr Trennung Vom Körper Sich in den Finger schneiden, zwei Mal Noch mehr Trennung Vom eigenen Weg und den Werten Noch mehr Trennung Von der inneren Führung Der größeren Ordnung Suche nach Kompensation Glühwein? Noch mehr Geschenke besorgen? Noch mehr Essen einkaufen, damit auch wirklich alle satt werden? Deprimiert wissend, dass ich auf dem vollkommen falschen Weg bin Deprimiert, sinnentleert Noch ein Stück tiefer sinken lassen Weinen, endlich weinen Der Traurigkeit Erleichterung verschaffen Sehnsucht nach schönen Weihnachtsfesten mit den kleinen Kindern Vorbei, tiefer Schmerz, tiefes Vermissen Das Leben verfluchen, weil es einfach immer weitergeht Mich verfluchen, weil ich einfach immer weiter gehe Am liebsten die blaue Pille genommen haben wollen Mich nicht bewegt und entwickelt haben wollen Nicht am Rande der Gesellschaft stehen wollen Nicht im Wald leben wollen Nicht neue Wege gehen wollen Nicht hoffen wollen Nicht ans Licht glauben wollen Leiden wollen Und noch ein Stück weiter sinken Dann Akzeptanz der Dunkelheit Angekommen am tiefsten Schmerzpunkt Erlöst sich etwas Die Starre löst sich auf Bereitschaft für ein Licht Ah, Moment mal, du hast doch da ein Werkzeug, das du anderen empfiehlst Einatmen, den Schmerz umarmen Ausatmen, ihn ins Herz reinziehen Einatmen, den Schmerz umarmen Ausatmen, ihn ins Herz reinziehen Immer wieder, bis es nicht mehr weh tut Plötzlich ist da ein Lächeln, noch ganz sanft Es wird stärker während ich es in meinem Gesicht begrüße Die Hoffnung kehrt zurück Und die Erkenntnis Dieser Weg ist für die Mutigen Das Fühlen ist für Mutige Bis zum tiefsten Schmerzpunkt zu reisen ist für Mutige Die Trauer über das Vergangene nicht kompensieren ist für Mutige Ich bin zurück Zurück in der Verbindung mit mir selbst Mit meinem Körper Zurück in der Anbindung an die höhere Ordnung Oder war ich die ganze Zeit drin voller Mitschwingen mit dem, was gerade im dunklen Wald geschieht? Habe ich mit den Bäumen, Tieren und Wesen des Waldes mitgefühlt? Die tiefste Dunkelheit vor der Rückkehr des Lichts am eigenen Leib erfahren? Wenn ja, dann ist auch das Mitgehen mit der Natur, das Leben des Naturseins für Mutige Und ich weiß wieder, mit jeder Zelle meines Körpers und mit aller Begeisterung meiner Seele: es ist für mich der einzige Weg! Danke, dass ich wieder durch gegangen bin. Heldin, die ich bin. Danke, dass ich keine andere Wahl mehr habe, durch die Entscheidung, die ich einst traf. Danke schön, liebes Leben, dass Du mich durchgeführt hast!